Aus der Abteilung: So wird's gemacht

Der Staat braucht mehr Geld - Ideen rund um's Thema

Es ist doch wirklich beeindruckend: Da liest man andauernd von sparen, sparen, sparen - dies wird teurer, das wird eingeschränkt, und dann: Die Abgeordneten in Schleswig-Holzbein genehmigen sich eine Steigerung von schmackigen 47%, damit, wenn sie sich selbst Rentenversichern, ihnen keine zusätzliche Belastung entsteht. Na, da zolle ich denen doch meinen Respekt, immerhin ist das legal - unsereins würde mutmaßlich fürchterlich was zwischen die Hörner bekommen, so er derartige Gesetzteslücken ausnutzen möchte.

Als studierter Ökonom bin ich in der Tat beeindruckt, frage mich aber andererseits, wo das Geld herkommen soll, angesichts leerer Kassen allerortens? Stellen wir doch einmal gemeinsam Überlegungen an:

Variation 1:
Erhöhung irgendwelcher Steuern.

Problem:
Alle Nahmhaften und Möchtegerne der Republik fühlen sich berufen, lautes Wehklagen anzustimmen, weil die Belastungen schon so hoch sind.

Variation 2:
Sparen.

Problem:
ROTFLBTCDICAJTTWADBSISWTRHITSBKABAYB
(Rolling On The Floor Laughing, Biting The Carpet, Dancing In Circles And Jumping Through The Window Almost Dying By Smashing Into Someone Who Then Runs Horrified Into The Street Being Killed Accidentally By A Yellow Bulldozer)

Variation 3:
Verkauf des Tafelsilbers.

Problem:
Hat noch jemand etwas?

Variation 4:
Steigerung der Subventionen für Tabakanbau, dadurch wird die Produktion gesteigert, die ausgebrachte Menge steigt, dadurch steigt das Angebot bei zunächst gleichbleibender Nachfrage, die Einstandspreise sinken, dadurch werden die nächsten Steuererhöhungen bis auf 4,- Euro pro Schachtel komplett aufgefangen, dadurch bleibt das Rauchen billig und für jederman erschwinglich, die Nachfrage steigt, da die Menschen nunmal Dinge suchen, die ihnen eine heile Welt vorgaukeln, das führt zu mehr Steuereinnahmen, die vorher gesteigerten Subventionen werden so wieder eingespielt und es erkranken mehr Leute an den Folgen, d.h. es steigen zwar die Ausgaben der Krankenkassen, dafür sinken die Ausgaben der Rentenkassen, da kaum noch ein Mensch älter als 60 wird.

Variation 5:
Beginn der Subventionierung der Alkoholproduktion, dadurch wird die Produktion gesteigert, die ausgebrachte Menge steigt, dadurch steigt das Angebot bei zunächst gleichbleibender Nachfrage ... (s. Variation 4)

Variation 6:
Es werden Variation 4 & 5 eingeführt, wodurch sich der Effekt zusätzlich potentiert

Variation 7:
Man könnte noch über eine Freigabe sogenannter "weicher" Drogen inkl. entsprechender Besteuerung und Subventionierung nachdenken, wodurch die Produktion gesteigert wird, ... wie gehabt.

Probleme Variation 4 - 7:
Allesamt Menschenfeindlich, dadurch werden diese Vorhaben spätestens von Greenpeace gestürzt.

Variation 8:
Osteuropäische Frauen prostituieren sich auf staatliche Anordnung und spülen frisches Geld in die Kassen mit gleichzeitig intensivierter Ausbreitung von AIDS, etc. - daraus ergeben sich dedizierte Erkrankungen nebst Verkürzung der Lebenszeit, dadurch Einsparungen in der Kranken- und Rentenkassen, ...

Problem:
Nicht gleichzeitig mit Variationen 5-7 einsetzbar, da das maskuline Interesse nebst Stehvermögen unter den darin spezifizierten Einflüssen exorbitant abnimmt.

Zweites Problem:
Frauenfeindlich. Alle Frauenverbände gehen auf die Barrikaden, allen voran Alice Schwarzer, die sich zur ersten Bundeskanzlerin aufschwingt und als erstes eine Pflichtausbildung der männlichen Spezies zum Wäscher, Staubsauger, Abtrockner, etc. erzwingt.

Positiver Nebeneffekt, falls zweites Problem auftaucht:
Dadurch extrem gesteigertes Interesse der männlichen Spezies an den Variationen 5-7 mit entprechenden Nebeneinkünften für den Staat.

Variation 9:
Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzungen und der Anschnallpflicht -> Steigerung des Flottenverbauches in der BRD -> erhöhte Mineralölsteuereinnahmen -> ebenfalls erhöhte Mehrwersteuereinnahmen. Und das Alles bei gleichzeitig sinkender Lebenserwartung durch erhöhte Unfallträchtigkeit, die im Übrigen noch mit Aussetzung der Straßenpflege noch gesteigert werden könnte, wodurch Kranken-, Renten-, Bundes-, Länder- und Gemeindekassen weniger ausgeben müssen. Gleichzeitig steigt die Zahl beschäftigten Menschen, denn:
a) steigen die daraus resultierenden Ersatzeinstellungen für verstorbene Mitarbeiter
b) steigt der Bedarf an neuen Autos durch die Zerstörung der alten in Unfällen
c) durch den erhöhten Flottenverbrauch muss das Tankstellennetz ausgebaut werden, womit sowohl die Mineralöl-, als auch die Bauindustrie von dieser Variation profitiert

Problem:
Schon wieder Menschenverachtend, och manno ...

generelle Anmerkung:
Ich habe selbstverständlich nicht alle bilateralen Zusammenhänge beleuchten können, so dass sich die eine oder andere Variation in der Praxis möglicherweise nicht ganz so einfach umsetzen lassen, auch wenn die auftauchenden Eventualitäten konsequent ad absurdum geführt werden können, quod erat demonstrandum ...

Fazit:
ave Eichel, lucrifacturi te salutant! pecunia non olet ... und DAS wussten schon die alten Römer!

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