reviewed by Bo. - 17. November 2006

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Titel: "Mission Impossible 3" Darsteller: Tom Cruise, Philip Seymour Hoffman

"Uaaaaaaaaahh" mag manch einer gedacht haben, der nach dem sensationell guten Ersten den unglaublich dämlichen zweiten Teil gesehen hat. Da muss man doch eigentlich nicht noch ein Sequel machen. Aber, die Gesetze in Hollywood sind nunmal anders als auf dem restlichen Planeten - zum Glück, wie ich nun festgestellt habe. Doch worum geht's?

Ethan Hunt (Cruise) hat sich mittlerweile aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und bekleidet einen Ausbilderposten. Nebenbei hat er die reizende Julia kennengelernt - beide wollen heiraten und eine Familie gründen. Da wird Ethan auf der Verlobungsparty von einem Kollegen zu einem Einsatz gerufen. Er soll eine Agentin (Ethans beste ehemalige Auszubildende), die sich in der Hand von Owen Davian (Hoffman) befindet, befreien. Während der Mission versucht die, Ethan ein Geheimnis anzuvertrauen, stirbt aber, bevor sie die Information weitergeben kann. Kurze Zeit später erhält Ethan eine Postkarte mit einem Mikropunkt, der eine Videobotschaft enthält. Sie stammt von der Agentin, die darin den Direktor des IMF als Verräter hinstellt. Dazu kommen noch Datenfragmente, die von einem bei der Aktion geklauten Laptop stammen und auf einen großen Deal zwischen Davian und einem unbekannten Käufer hinweisen. Um der Sache auf den Grund zu gehen, startet Hunt eine nicht genehmigte Mission, um Davian gefangen zu nehmen um so weitere Informationen zu erhalten. Zunächst geht alles gut, dann wird der jedoch in einem spektakulären Gegenschlag befreit - nicht ohne Ethan vorher quasi den Krieg erklärt zu haben. Tatsächlich bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen, als Julia kurze Zeit später von Owen entführt wird ...

Wie schon Eingangs geschrieben, war der erste Teil große Klasse, während der Zweite zunächst einmal durch Abwesenheit einer wenigstens halbwegs sinnvollen Story glänzt - also mal abgesehen davon, dass der eher ein Teil der großen "Tom Cruise Story" war, so wie "Krieg der Welten (wo er von Dakota Fanning bequem an die Wand gespielt wurde) oder auch "Minority Report", den zumindest ICH zu den eher schlechten Cuise Filmen zähle.
Nein, der dritte Teil ist nicht so gut wie der Erste, aber von deutlich anderem Kaliber als der Zweite. Die Story ist weitestgehend konsistent, die Charaktere, dabei insbesondere der von Ethan Hunt, sind keine Superhelden, sondern Menschen mit z.B. einer Agentenausbildung, die halt einfach mehr können als die Normalsterblichen, aber ebenso auch versagen können, wenn's drauf ankommt. Gerade letzteres macht die Hauptfigur sympatisch, man fiebert, leidet und freut sich automatisch mit ihm. Auch der "Schurke" ist akzeptabel böse, wobei Hoffman sicherlich hinter seinen Fähigkeiten bleibt - aber Davian stellt er schön eklig fies und arrogant dar. Ansonsten geht die Geschichte teilweise in gänzlich sinnfreiem Actiongeballer unter. So ist beispielsweise der Ablauf der Entführung Davians aus dem Vattikan zwar unrealistisch, aber lange nicht so überzogen, wie dessen Befreiungsaktion auf der Brücke, wo gleich ein Düsenjet die Brücke und diverse Autos sprengt, dann ein Hubschrauber - mit bis an die Zähne bewaffneten was-auch-immer-für-Söldnern - mal eben den Rest besorgt. Cruise schafft es aber natürlich trotzdem, aus dem in der nächsten Sekunden explodierenden Auto noch schnell das Maschinengewehr zu holen um damit wenigstens den Jet abzuschießen - dafür trifft er aber nicht den sich erheblich langsamer wegfliegenden Hubschrauber. Na sicher ...
Aber, wie sagte schon Michael Mittermaier? "Hier geht's nicht um Realismus!"

Bleibt zu sagen, man muss den Film nicht gesehen haben, um den eigenen Seelenfrieden zu erlangen - schaden tut's aber sicherlich nicht, wenn man sich auf 135 Minuten sinnfreies Popcornkino einlassen kann.

 

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