reviewed by Bo. - 15. November 2006

What'd I say

Titel: "Ray" Darsteller: Jamie Foxx

Ray ist der - absolut zu Recht - preisgekrönte Film über das Leben von Ray Charles Robinson, einem der größten Musiker und Entertainer des vergangenen Jahrhunderts.

Aufgewachsen in einem kleinen Dorf irgendwo in Alabama muss er erst den Tod seines kleinen Bruders mit ansehen bevor er erblindet. Seine Mutter bringt ihm daraufhin bei, auf seinen eigenen Beinen zu stehen und sich von niemandem einreden zu lassen, dass er ein Krüppel sei. So wächst er auf und geht nach Seattle, um dort Pianist einer kleinen Band zu werden. Da er aufgrund seiner Blindheit von anderen ausgenutzt wird, beginnt er seine Solokarriere, verbindet die unterschiedlichsten Musikstile und kreiert so seinen ganz eigenen. Während er die Hitparaden stürmt, verfällt er mehr und mehr dem Heroin, nagelt alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und zerstört langsam aber sicher alles, was er aufgebaut hat. Nachdem eine seiner Liebschaften an Heroin stirbt, stellt seine Frau ihm ein letztes Ultimatum und er unterzieht sich einer Entziehungskur. Schlussendlich wendet sich alles zum Guten und selbst in Georgia - dem Staat, der ihn wegen seiner Einstellung zur Rassentrennung verbannt hat - darf er ab 1979 wieder auftreten und sein Lied "Georgia on my mind" wird zur Staatshymne.

Dieser Film ist eigentlich unbeschreiblich. Wie will man diese großartige Musik in Worte fassen? Wie die packende Darstellung des echten Ray Charles durch Jamie Foxx beschreiben? Vermutlich ist der Film tatsächlich in erster Linie einer für Leute, die Ray Charles zumindest als Musiker zuordnen können. Wer - wie ich - zwar weiß, dass er ein begnadeter Pianist und Sänger war, aber bei weitem nicht all seine Stücke kennt, wird vermutlich ebenso überrascht sein, dass z.B. der Ursprung von "Unchain my Heart" nicht der epileptische Alkoholiker war. Und "Bye bye, Love" nicht von dem großen Wuschel und dem kleinen? Oder schon gewusst, dass "Hit the road, Jack!" auch von Charles ist?
aber nicht nur die Musik, auch die Darsteller sind extraklasse. Jamie Foxx z.B. singt absolut lippensyncron playback, so dass man meinen könnte, dass tatsächlich er und nicht Ray Charles selbst dort singt - nicht umsonst bekam er für seine überragende Darstellung einen Oscar. Aber auch die kleinen Rollen sind stimmig besetzt, so dass mir eigentlich nur eins bleibt:

Das ist großes Kino, wobei meine Empfehlung lautet: play loud!

 

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