1.Kapitel

Abitur, Zivildienst, und dann ... ?

Da stand ich nun nach dem erfolgreich abgelegten Abitur und fand mich, nicht sonderlich zu meinem Missfallen, beim Deutschen Roten Kreuz als MSHD-Zivi (Mobiler-Sozialer Hilfsdienst) wieder. Ich war mir zugegebenermassen nicht recht einig, welchen Weg mein Leben von nun an einschlagen sollte, so dass dieses Intermezzo zu meiner geistigen Reifung beitrug und mir etwas Zeit verschaffte, mich mit meinen Plänen für die Zukunft auseinanderzusetzen.
Hatte ich noch in unserer Abi-Zeitung angegeben, ich wolle entweder Kabarettist oder Tankwart werden (was mich nach wie vor in Erstaunen versetzt, dass es hierfür einer Ausbildung bedarf), so war ich mir in den folgenden Monaten doch nicht schlüssig, was ich mit meinen Talenten anfangen könne. Und so war es der Zufall, der mich einen Schritt weiter brachte ...
Während meiner Zeit als Zivildienstleistender und geblendet vom monatliche Reichtum, der sich auf meinem Konto einstellte, musste natürlich endlich ein Audi Coupe auf den Hof, koste es, was es wolle. Tja, und damit begann die Zeit, auf dass ich nebenbei eine Beschäftigung aufzunehmen hatte, um das "koste es, was es wolle" auch zu unterhalten. Dass es dabei nicht damit getan sein würde, dem Auto abends eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen, wurde auch mir sehr schnell klar ...
Und so begann ich, für die legendäre Firma "Sound Systems Hifi" Anlagen in Autos einzubauen ... angefangen von einfachen Radio-Umbauten bis hin zu komplexen, eigens für die Wagen entworfenen, für die im Regelfall knalltraumageschädigten Besitzer gerade ausreichenden Car-Hifi-Monumenten.
Damit hatte ich in der Firma den berühmten "Fuss in der Tür" und konnte nach Beendigung meines Dienstes für das Vaterland dort meine Lehre zum Kaufmann im Einzelhandel beginnen ... um nach geradeeinmal fünfeinhalb Monaten
mit der Firma in der Konkursmasse unterzugehen ...
Nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit und ewigen HickHack mit den zuständigen Ämtern brachte mich ein weiterer Zufall in das schöne Rheda-Wiedenbrück, wo ich bei Radio B meine Lehre zu Ende bringen konnte. Es folgte ein kurzes Stell-dich-ein in einem Geschäft in O.
Und dann kam alles ganz anders - aber das ist eine andere Geschichte und kann im Kapitel 2 nachgelesen werden.