Da ist es wieder,
das alte Streit-Thema: der eine schwört darauf, gelbe Punkte im Viertelkreis
um die einzelnen Lautsprecherchassis angebracht seien das A und O (nachzulesen
in einer Ausgabe der Stereoplay!), der andere hält auch nur die Umstellung
des Lautsprecherkabels von der Beipack-Strippe auf ein anderes Kabel für
meßtechnisch nicht nachweisbar ...
Ich für meinen Teil bescheide mich auch hier auf das, was ich bei
mir zu Hause gehört habe. Ich glaube auch nicht alles, was die Leute
mir so erzählen und schüttle oft genug mit dem Kopf, aber ich
probiere auch gerne aus ... und das sollte jeder tun, der sich mit dem
Thema HiFi auseinandersetzt. Wie sagten schon die alten Römer: probieren
geht über studieren, und dem kann ich nichts hinzufügen ...
Lautsprecherkabel:
Nachdem ich mich zu Beginn meiner Reise in die HiFi-Welt gar nicht darum
gekümmert habe, erwarb ich dann doch irgendwann einen Satz 6mm von
Monster, da ich davon ausging, dass der Durchmesser DIE entscheidende
Grösse sei. Naja, ich war jung, naiv und hatte das Geld ...
Nachdem ich die beiden Rotel-Endstufen und meine DM 640i Bi-Amping technisch
verkabeln musste, kaufte ich nach Experimenten ein 4-fach Kabel (Typ Blue-System)
von Oehlbach: 2x 1,5mm versilbert für den Mittel-Hochtonbereich,
2x 3mm Kupfer für den Bass - und das war schon deutlich brillanter
als das Monster-Kabel.
Zur Matrix 803 erstand ich ein Kabel von FADEL ART, ein Kunststoff-Innen-Kern,
darum ein Silberdrahtgeflecht, ummantelt von einer Teflon-Isolierung.
Klanglich kam es der Charakteristik der 803 sehr entgegen, da es im Bassbereich
etwas zurückhaltender, im Mittel-Hochtonbereich aber räumlicher
auftrat als das Oehlbach.
Die Matrix 802 kombinierte ich zunächst mit dem hauseigenen CDC-8,
dann mit dem verbesserten CDC-8 T, das in seinen Klangeigenschaften hervorragend
zu dieser Box passt. "Nichts dabei und nichts weg" => klanglich
weitestgehend neutral.
Das CDC-16 T klingt zwar noch eine Ecke besser, passt aber nicht so ganz
zu meinem Portemonnaie, schon gar nicht als Bi-Amping / Bi-Wiring Kabel.
Cinch-Kabel:
Grundsatz Nr. 1: Jede Strippe ist besser als die Beipack-08/15-Strippe.
Ob es nun ein Oehlbach, ein Monster, ein ZippZapphastenichgesehen oder
ein SupaDupa-Kabel ist, jedes hat seine eigenen Klangeigenschaften und
man sollte im Selbsttest ausprobieren, welches einem am Besten gefällt.!
Grundsatz Nr. 2: Die teuersten müssen nicht die Besten sein - wie
gesagt, probieren hilft ...
"die
Anlage ausphasen":
... hört sich komplizierter an, als es ist: man zieht die Cinchverbindungen
der einzelnen Geräte ab, nimmt ein Messgerät zur Hand und dann
misst man die Spannung zwischen der Gerätemasse (am Besten am Cinchanschluss)
und dem Null-Leiter in der Steckdose. Danach dreht man den Netzstecker
um und misst nochmal. Nun steckt man den Stecker so hinein, daß
die Spannung am niedrigsten ist ...
Auch wenn es nach Voodoo schreit - ausprobieren! Die Erklärung dazu
ist der Aufbau von unterschiedlichen Spannungspotentialen zwischen den
Geräten, dem man auf diese Weise ein Stück weit entgehen kann
...
Steckdosenleisten:
Dazu kann ich offengestanden nichts sagen, da ich keine eigenen Erfahrungen
in diesem Bereich gemacht habe ...
Anmalen
von Cds:
Auch hier streiten sich die Experten, ob man einen grünen Edding
oder besser einen schwarzen nehmen sollte, um den Aussenrand und den Innenrand
der CD damit anzumalen. Hört sich bescheuert an? Glaube ich auch
... Es soll angeblich die Streureflektionen des Lasers und des Lichteinfalles
von Aussen minimieren.
Aha ...
Dazu eine kleine Anekdote, die ich selbst erlebt habe:
es refferierte ein Hörer (mit einem kleinen, fleischfarbenen Knopf
im Ohr) auf einer HiFi-Vorführung zu diesem Thema, man müsse
nicht nur den Rand bemalen, sondern auch die CD von oben (also auf der
beschrifteten Seite) und in der Mitte von unten mit einer schwarzen, lichtundurchlässigen
Folie bekleben. Der Unterschied sei dramatisch (O-Ton)
In der Tat, die auf diese Weise behandelte CD hatte, verglichen mit dem
ebenfalls vorhandenen Original, komplett an räumlicher Breite und
Tiefenstaffelung verloren und trug allenfalls zur allgemeinen Erheiterung
bei. Aber man muss es einfach mal ausprobieren ...
Der CD-Entmagnetisierer:
"Cds entmagnetisieren?? Die sind doch aus Kunststoff!!" Das
ist so nicht ganz richtig: sie besteht aus Polycarbonat, welches zur Erreichung
einer reflektierenden Schicht mit Aluminium bedampft ist. Das Alu nicht
magnetisch ist, weissich auch, aber es sei kein hochreines Aluminium,
sondern in ihm seien noch magnetisierbare Restbestandteile ...
Daraus ergibt sich folgendes Procedere: man legt die CD auf den Pinörek
einer kleinen, scharzen und furchtbar teuren Schachtel, betätigt
dann den Knopf, woraufhin die CD mit atemberaubender Geschwindigkeit über
einem, in das Gehäuse gebauten Festmagneten rotiert, um so die magnetischen
Bestandteile der Spur folgend auszurichten. Das Ganze leicht aufkochen
lassen ...
Meine Frau, die über ein sehr gutes Gehör verfügt, und
meine Wenigkeit haben bei diversen Versuchen bei uns zu Hause keinen Unterschied
vorher-nachher feststellen können - aber vielleicht waren auch die
Begleitumstände widrig, oder meine Anlage ist zu schlecht ... wer
weiss das schon?? Es probiere aber bitte ein jeder selbst zu Hause aus,
nicht das es nachher heisst: "der hat aber gesagt ..." Schliesslich
kenne ich genügend Leute, die dieses Ding im Einsatz haben und darauf
schwören - allein die Verkaufszahlen dieser Dinger sprechen für
sich. Also muss doch irgendetwas dran sein ...
August 2000:
Und an dieser Stelle mussich meine Meinung dazu revidieren, denn ich hab's
gehört! Der Unterschied ist IMHO nicht Weltengross, aber er ist dennoch
hörbar: die derart behandelten CDs klingen nicht mehr so spitz im
Hochtonbereich, die Durchzeichnung nimmt zu und auch die räumliche
Darstellung erfährt ebenso eine positive Änderung. Ich habe
diesen Test bei meinem Freund Olli S. gemacht, will heissen, ich habe
schön auf'm Sofa gesessen und er ist für mich zur Anlage und
zurückgelaufen und hat fleissig CDs entmagnetisiert und eingelegt
... und ich habe dem gelauscht, was da kam ... Wie gesagt, ich kann's
nicht genau erklären, das muss man hören ...
Bauteile
austauschen:
An dieser Stelle vetrete ich die Meinung, dass man das nur versierte Fachleute
machen lassen sollte, wenn überhaupt. Es kann aber durchaus Sinn
machen: mein CD-Spieler verfügt nach dem Austausch über eine
deutlich hörbare klangliche Verbesserung, sowohl in der Kanaltrennung
(und damit auch in der Räumlichkeit), als auch in der Anstiegsgeschwindigkeit
der Op's und der Filterstufe (und damit in der Dynamik). Aber auch hier
ist Vorsicht geboten: es kann auch einen Boomerang-Effekt geben, wenn
das Gerät nach dem Tuning eine Klangcharakteristik aufweist, die
man nicht leiden mag ...
Die
Aufstellung im allgemeinen:
Eine vernünftige Aufstellung, speziell der Lautsprecher, ist unabdingbar,
will man ein ansprechendes Endergebnis erzielen. Der Klang eines guten
Lautsprechers kann durch eine schlechte Aufstellung versaubeutelt werden,
also sollte man hier sein Augenmerk auf einige wenige Dinge richten:
- nicht zu dicht, aber auch nicht zu weit auseinander aufstellen - man
kann sich hierbei nach dem altbekannten Stereodreieck richten, welchem
ein etwa gleichschenkliges Dreieck mit den Eckpunkten: linker und rechter
Lautsprecher und Hörplatz zugrunde liegt
- Dem vielfach gerade in Altbauten vorhandenen Holzfußboden kann
man dadurch begegnen, indem man Granit-Platten unter die Boxen und dazwischen
ein einfaches, stoffbezogenes Maus-Pad legt, denn dadurch werden die Schwingungen
zwischen Lautsprecher und Boden an der Platte reflektiert und von Maus-Pad
absorbiert.
- Spikes helfen eigentlich immer, die Entkopplung vom Boden herbeizuführen,
wobei bei der Variante mit dem untergelegten Steinplatte das Maus-Pad
hör- und spürbare Vorteile bringt. Auch bei Geräten machen
sie Sinn, hierbei ist die Drei-Punkt-Aufstellung empfehlenswert, da drei
Punkte eine ultimativ sichere und vor allem waagerechte Aufstellung garantieren,
und das auch auf unegalem Untergrund.
Inwieweit sich klangliche
Unterschiede bei der Verwendung von 1- oder 2-Pfennigstücken im Gegensatz
zu den meist mitgelieferten Unterlegscheiben ergeben, insbesondere wenn
man über unterzulegende 5-Mark-Stücke (womöglich aus Silber)
nachdenkt, mag ich nicht nachvollziehen ... es ist aber vermutlich egal
;-)
Ob der Euro daran etwas geändert hat, mag ich ebenso in Zweifel ziehen.
Bitumen-Matten:
Ich habe diese in meinem CD-Spieler verwand, sie sind im Inneren auf allen
freien Flächen aufgeklebt, z.B. Deckelinnenseiten, Unterboden, innere
Abdeckung, etc., um selbige am unmotivierten Mitschwingen zu hindern.
Dieses Procedere wirkt sich in der Tat beruhigend auf das Klangbild aus.
"einbrennen":
Sogenannte "Burn-In"-CDs offerieren die Möglichkeit, die
Einspielzeit eines Gerätes oder eines Kabels zu verkürzen. Das
ein Gerät, welches frisch dem Karton entrissen wurde, nicht so klingt
wie eines, das bereits diverse Betriebsstunden auf dem Buckel hat, ist
nicht Deppengeschwätz, sondern Tatsache.
So wie ein Auto zunächst eingefahren werden muss, gleichwohl ist
eine gewisse Zeitspanne z.B. einem Lautsprecher zuzugestehen, auf dass
dieser zu klingen beginnt. So kann man bei einem guten Lautsprecher, bei
vernünftiger Aufstellung, zusehen, wie eine (beliebterweise) Frauenstimme
von den beiden Lautsprechern immer mehr Abstand gewinnt, um sich schliesslich
in der Mitte der Lautsprecher Volumengerecht aufzubauen. (Man nehme als
Beispiel Cassandra Wilson - blue light 'til dawn, 1. Stück)
Ich verwende die Burn-In-CD von Oehlbach - die Wirkung ist unbestritten,
sie wirkt sich zudem entmagnetisierend auf die Gesamtheitaus, sowohl auf
Kabel, als auch auf Geräte - was auch immer das heissen mag und vorallem
WIE AUCH IMMER DAS FUNKTIONIERT ...
externer
D/A-Wandler:
Ich erstand vor längerem einen DA-500 von DENON. Er zeichnet sich
durch die Verwendung des sogenannten "ALPHA-Processing" aus,
welches im Nulldurchgang des Signals die Daten genauer berechnen soll
...
Mein Eindruck ist (genauergesagt: war ...), dass der D/A-Wandler zwar
den Raum breiter abbildet (als mein DCD-1520), ihm aber die Fähigkeit
zur geschmeidigen Darstellung einer Stimme abgeht. Das heißt nicht,
dass das Gerät schlecht klingt, aber der damalige Neupreis von DM
799,- ist doch recht überzogen gewesen. Daher habe ich ihn bereits
weiterverkauft - man kann mit seiner Hilfe auf jeden Fall aus einem 08/15-CD-Spieler
einen vernünftig klingenden machen - aber halt nur vernünftig
- für highendige Klangerlebnisse ist halt noch ein bißchen
mehr erforderlich.
Interessanter ist da schon der Vergleich, ob man über den CD-Wandler
oder über den RSP 1066 hört. Der kommt nämlich deutlich
in die Gefilde meines Players, stellt das Bassfundament auf noch etwas
sicherere Beine, kommt aber in der Feinzeichnung nicht ganz heran. Da
ein DVD-Player sowieso digital am Receiver oder auch Prozessor angeschlossen
ist, einfach mal gegenhören, was besser klingt. Vielleicht gibt's
eine Überaschung ...
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